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JACOB HAMAR
«WIR SND DRANGEBLIEBEN UND NUN IST ES REALITÄT GEWORDEN.»
Jacob Hamar, Sie arbeiten in der Batterieentwicklung und promovieren im Bereich Energietechnik. Darüber hinaus befassen Sie sich mit dem Thema Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen in Entwicklungsländern. Was haben Sie vor?
Jacob Hamar: Mit unserem Projekt sollen diverse Initiativen zur Corporate Social Responsibility (CSR) der BMW Group unterstützt werden – unter Verwendung von Fahrzeugbatterien, die nicht mehr benötigt werden. Unsere CSR umfasst viele verschiedene Aktivitäten, und für all diese Aktivitäten ist eine stabile und nachhaltige Energieversorgung erforderlich. Wir wollen hier helfen, und wir haben die Möglichkeit dazu.
Wie ist Ihnen diese Idee in den Sinn gekommen?
Jacob Hamar: Bei der Verfassung meiner Masterarbeit habe ich etwas Zeit in einer kleinen Stadt in Simbabwe, Afrika, verbracht. Dies war das einzige Dorf in einem Radius von vielen Kilometern, das eine Schule und ein Krankenhaus hatte. Wir haben dort Solarpumpen installiert und schnell gemerkt, dass eine zuverlässige Energieversorgung sehr positive Auswirkungen auf die Wirtschaft und das Leben der Menschen hatte. Die Solarpumpen und Batterien waren sehr klein und hatten eine Kapazität von 10 bis 15 Amperestunden. Zum Vergleich: Eine BMW i3-Batterie schafft 120 Amperestunden.
Aber auch mit dieser kleinen Batterie kann man eine kleine Schule oder ein Krankenhaus mit Licht und dem notwendigsten Strom versorgen. Dennoch war es immer problematisch, solche Batterien zu finden. Als ich zu BMW zurückkehrte, stellte ich fest, dass es viele alte Fahrzeugbatterien von Entwicklungsfahrzeugen gab, die wir benutzen könnten. Und an sozialen Initiativen, in denen diese Batterien zum Einsatz kommen könnten, fehlt es ganz bestimmt nicht. Mein Ziel ist es, eine Infrastruktur ins Leben zu rufen, damit all diese Batterien ein neues Zuhause finden können und sie nach ihrer Nutzung durch BMW im Rahmen eines sozialen Projekts ein zweites Leben finden – nachdem sie sicher und ordnungsgemäss getestet wurden, natürlich.
Wo liegen bei diesem Projekt die Schwierigkeiten?
Jacob Hamar: Sicherheit. Die Stromstärke ist hoch – man muss also vorsichtig sein. Die PHEV-Batterien wurden beispielsweise nicht für den Einsatz mit einer Solarpumpe entwickelt; bisher wurden sie bestenfalls in der Industrie wiederverwendet. Dann müssen noch die lokalen Klimabedingungen, die Hitze und der Staub berücksichtigt werden. Auch muss der Prozess von Anfang bis Ende methodisch geplant werden. Wie finden die Batterien ihr neues Zuhause? Wer finanziert den Transport? Wie bringen wir sie wieder zurück, damit sie recycelt werden können? Das sind die Herausforderungen.
Sie leiten das Projekt parallel zu Ihrer Arbeit und Ihrer Dissertation. Wie schaffen Sie es, jeden Tag motiviert zu bleiben?
Jacob Hamar: Ich wünsche mir, dass sich unsere Welt positiv entwickeln kann, damit jeder ein gutes Leben führen kann. Ich möchte durch meine Arbeit zu dieser Entwicklung beitragen.