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Heritage
DIE RALLYE MONTE CARLO 1964.
BEGINN EINER WUNDERVOLLEN MINI GESCHICHTE.
DIE STERNSTUNDE DES AUSSENSEITERS.
Es war der 18. Januar 1964, als in neun europäischen Städten der
Startschuss für die 33. Rallye Monte Carlo fiel. Alle Rennwagenfahrer verband ein gemeinsames Ziel: als Erste in Monaco anzukommen und die Straßenschluchten der Côte d‘Azur zu erobern. Die kurvenreiche Fahrt durch die Alpes Maritimes mit ihren steilen Hängen, engen Serpentinen sowie schnee- und eisbedeckten Bergpässen würde den Fahrzeugen alles abverlangen. Es stellte sich also keineswegs die Frage, warum die Rallye Monte Carlo einer der schwierigsten Wettbewerbe ihrer Art war.
Der kompakte MINI Cooper, ursprünglich ein sparsamer und erschwinglicher Stadtflitzer, hätte nicht gewinnen dürfen. Angesichts der Gegner standen die Chancen für das kleine Auto schlecht. Vor allem Bo Ljungfeldt machte hinter dem Steuer eines leistungsstarken Ford V8 Falcon einen mehr als entschlossenen Eindruck. Und obwohl es Rennwagen-Ingenieur und MINI Legende John Cooper gelungen war, den Hubraum auf 1.071 cm³ zu vergrößern und den Motor auf beeindruckende 90 PS zu bringen, stand den Konkurrenten des MINI noch immer die drei- bis vierfache Leistung zur Verfügung. Ein Vorsprung, den Ljungfeldt bis zur sogenannten „Nacht der langen Messer“ zu nutzen wusste, als er ganze 65 Sekunden vor den anderen Teilnehmern lag.
Doch dann kippte das Gleichgewicht.
Größe, Gewicht und Hinterradantrieb machten es schwierig, den 1.607 Meter hohen Col de Turini zu erklimmen, wodurch Ljungfeldts Vorsprung schrumpfte. Dicht auf den Fersen folgte ihm der Fahrer Patrick Hopkirk, der mit dem Frontantrieb, der optimalen Reifenwahl und dem kurvenfreundlichen Handling seines MINI über die Schneemassen zu schweben schien. Auch auf den kilometerlangen Vollgasstrecken war der zuvor belächelte Außenseiter nicht zu stoppen.
Auf der letzten Etappe durch das kurvenreiche Monte Carlo fuhr der Schwede eine neue Bestzeit und erreichte als Erster das Ziel. Nach der damaligen Handicap-Formel, mit der die Leistungs- und Gewichtsunterschiede ausgeglichen wurden, absolvierte der MINI Cooper die Strecke nur eine halbe Minute langsamer – wodurch er den großen Coup landete und sicherte sich den ersten Platz in der Gesamtwertung.
Stolz erzählte John Cooper seinem Enkel Charlie von diesem legendären Moment: „Er erinnerte sich noch gut an die spannungsgeladene Zeit nach der letzten Etappe und die akribischen Zeitmessungen und Berechnungen, die zur Ermittlung des Siegers erforderlich waren. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis die Organisatoren ‚Paddy‘ Hopkirk und Henry Liddon als Sieger verkündeten.“
Die Startnummer 37, die selbstbewusst auf dem roten MINI prangte, sollte von diesem Moment an nie mehr vergessen sein.
DREI MUSKETIERE.
EIN MINI.
GRENZENLOSER OPTIMISMUS.
Sechs Werkswagen wurden in jenem Jahr ins Rennen geschickt, drei
kamen unter die ersten zehn: Patrick Hopkirk, Timo Mäkinen und Rauno Aaltonen läuteten die Ära der „Drei Musketiere“ ein. Der immense Erfolg, der weltweit für Furore sorgte, war jedoch weder Glück noch Zufall. Nur dem persönlichen Einsatz der Ingenieure und Fahrer, dem besonderen Design des MINI und dem unerschütterlichen Selbstvertrauen aller Beteiligten ist es zu verdanken, dass in den 1960er Jahren Geschichte geschrieben wurde. Ganz nach Darwins Theorie bewies der kleine MINI Cooper, dass
nicht der Stärkste, sondern der Anpassungsfähigste die Nase vorn hat: Mit seinem geringen Gewicht, dem langen Radstand, den kurzen Karosserieübergängen und einem reibungslosen Handling war das Fahrzeug äußerst wendig und konnte so manches Leistungsdefizit ausgleichen. Das Ausnahmetalent Patrick Hopkirk trainierte unablässig im Schnee und konnte so das Potenzial des Wagens mit seinem Gokart-ähnlichen Fahrverhalten voll ausschöpfen.
Hinzu kam eine logistische Meisterleistung des Teams. Sogenannte „Eisspione“ kundschafteten die Lage kritischer Streckenabschnitte aus und funkten während des Rennenswichtige Informationen an die Fahrer. Laut Charlie gab es noch einen weiteren entscheidenden Faktor hinter dem Ergebnis: „Der entscheidende Vorteil war vielleicht der Außenseitergeist des Teams – ein Haufen Briten in den Swinging Sixties, voller Optimismus und der festen Überzeugung, alles erreichen zu können.“
Eines ist jedenfalls sicher: Ohne eine bestimmte Person wäre das alles gar nicht so gekommen.
VOM GEHEIMTIPP ZUM GLOBALEN PHÄNOMEN.
Lange bevor der Konstrukteur Alec Issigonis die erste Skizze für den MINI auf ein Blatt Papier kritzelte, hatten er und John Cooper eine enge Freundschaft geschlossen. Cooper, dessen Vater selbst eine Werkstatt besaß, baute Morris-Motoren ein, und Issigonis suchte immer wieder den Rat des leidenschaftlichen Konstrukteurs, der sich bereits mit eigenen Formel-2- und Formel-3-Rennteams einen Namen gemacht hatte. Doch die Geschäftsführung von BMC stand den Plänen von Cooper, den MINI für Asphaltrennen zu modifizieren, skeptisch gegenüber. "Sie konnten sich den MINI einfach nicht als Rennwagen vorstellen. Die Hartnäckigkeit meines Großvaters und die ersten Erfolge auf der Rennstrecke überzeugten sie aber schließlich vom Gegenteil“, erzählt Charlie. Diese Hartnäckigkeit zahlte sich schnell aus: Im Jahr 1962 erreichte der aufgemotzte MINI die ersten Podiumsplätze auf prominenten Rallye-Strecken. Das Kultauto war geboren.
Nach dieser Bewährungsprobe ging es für den MINI Klassiker auf die legendäre Rennstrecke von Monte Carlo. Was Hopkirk 1964 schaffte, wiederholte Mäkinen im Jahr darauf, und das ohne einen einzigen Strafpunkt zu kassieren. Die Drei Musketiere waren nicht zu stoppen, auch wenn der Traum von einem Hattrick im Jahr 1966 durch eine fragwürdige Disqualifikation platzte. Obwohl Rauno Aaltonen 1967 den Hattrick schließlich holte, waren die goldenen Zeiten ab 1970 vorbei, als die Konkurrenz stark aufholte und ein Comeback feierte. Doch das Ende der Rallye-Dominanz war nur der Beginn eines historischen Welterfolgs für die Marke MINI.
TYPISCH MINI. ABER IMMER ANDERS.
Ziel von MINI ist es seit jeher, den individuellen Wünschen jedes leidenschaftlichen Autofahrers gerecht zu werden. So sind mit der Zeit neue Produktionsstätten und Modelle wie der MINI Clubman oder das MINI Cabrio entstanden. Der Fokus zahlreicher Editionsmodelle reichte stets von sportlich-elegant bis hin zu jugendlich-frech, wobei der MINI seinem traditionellen Sportgeist und dem britischen Flair immer treu geblieben ist. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Marke MINI kontinuierlich neu erfunden: mit mehr Komfort durch hochwertige Materialien, technischem Know-how und immer mehr Möglichkeiten zur Individualisierung. Für jedes Streckenprofil und jeden Lebensstil gibt es heute einen MINI.
BLUT, SCHWEISS, SELBSTVERTRAUEN. DAS ERBE VON COOPER.
John Cooper gab seine Liebe zur Fahrzeugoptimierung an seinen Sohn Michael weiter. Anfang der 2000er Jahre gründete Michael mit John Cooper Works ein auf Tuningzubehör spezialisiertes Unternehmen. Sein erstes Fahrzeug war, wenig überraschend, ein roter MINI. Heute setzt sich das Erbe in vierter Generation fort, denn Michaels Sohn Charlie ist ebenfalls Rennfahrer und empfindet „denselben Unternehmergeist und dieselbe Liebe zum Renn- und Motorsport“.
Charlie liegt diese Leidenschaft im Blut: „Ich rufe noch immer nach jedem Formel-1-Rennen meinen Vater an. Das ist mir nach wie vor sehr wichtig. Die gemeinsame Analyse nach dem Rennen ist eine Tradition, die bei uns so tief verwurzelt ist wie der Sonntagsbraten.“ Es gab eine Zeit, in der Charlie einen anderen Weg einschlagen wollte, der nichts mit dem Familienunternehmen Cooper zu tun hatte. Es war eine rebellische Phase, die ein abruptes Ende nahm. „Die Anziehungskraft der Marke war einfach zu stark. Es fühlt sich an, wie wenn man nach einem notwendigen Umweg wieder zu Hause angekommen ist. Ich freue mich, wieder mit MINI und der BMW Group zusammenzuarbeiten, den authentischen Geist der Familie Cooper zu wahren und einen Fuß im Motorsport zu behalten“, erklärt Charlie.
Kürzlich wagte sich Charlie in einem roten MINI Klassiker mit kontrastierendem weißem Dach auf den berühmten Col de Turini, wo er sich auf den gleichen Strecken in die Kurven legte, die sein Großvater vor 60 Jahren mit Adrenalin und Kampfgeist bezwungen hatte. Im Jahr 2023 nahm er auch am 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring teil – einem der anspruchsvollsten Wettbewerbe der Welt – und sicherte sich mit einem MINI John Cooper Works einen Podiumsplatz. Auch heute noch feiert MINI mit seinen Innovationen große Erfolge.
AUF DEN SPUREN DER GESCHICHTE. DAS ELEKTRIFIZIERTE GOKART-FEELING.
Beim MINI Cooper hat sich in den letzten sechs Jahrzehnten viel getan. Immer wieder wurden seine Grenzen neu ausgelotet; Stil, Fahrzeugtechnik und Funktionen wurden kontinuierlich optimiert. Doch die legendären Merkmale, die im Jahr 1964 den Sieg bei der Rallye Monte Carlo brachten, finden sich noch heute in den MINI Modellen: Frontantrieb, quer eingebaute Motoren, kurze Karosserieübergänge und kompakte Abmessungen.
Der MINI bleibt ein wendiger Begleiter, der unvergleichlichen Fahrspaß garantiert und Sportlichkeit auf vier Rädern alltagstauglich macht. Der Charme des ursprünglichen Designs ist erhalten geblieben, die Leistung hingegen fällt heute deutlich höher aus und verstärkt das charakteristische Gokart-Feeling.
DER RALLYE-COOPER IM VERGLEICH ZUM NEUESTEN MINI COOPER S.
MINI Cooper S (1964)
Motor: 4-Zylinder
Hubraum: 1.071 cm³
Motorleistung: 51kW (70 PS)
Drehmoment: 86 Nm
Getriebe: 4-Gang, Frontantrieb
Beschleunigung (0–100 km/h): 12,9 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 160
km/h
Radstand: 2.040 mm
Fahrzeugleergewicht: 635 kg
MINI Cooper S (2024)
Motor: 4-Zylinder
Hubraum: 1.998 cm³
Motorleistung: 150 kW (204 PS)
Drehmoment: 300 Nm
Getriebe: 7-Gang-Automatik, Frontantrieb
Beschleunigung (0–100 km/h): 6,6 Sekunden Höchstgeschwindigkeit: 242
km/h
Radstand: 2.495 mm
Fahrzeugleergewicht: 1.360 kg
MINI Cooper S Pflichtangaben gemäß Pkw-EnVKV nach WLTP: Energieverbrauch kombiniert in l/100 km: 6,4; CO2-Emissionen kombiniert in g/km:144; CO2-Klasse: E
Nach einem doppelten Relaunch des Originals bricht nun eine zukunftsweisende Ära an: Die neue vollelektrische MINI Familie setzt auf Nachhaltigkeit und überträgt moderne Standards auf das geniale, bewährte Fahrzeug- und Antriebskonzept.
Für Charlie passt dieser Schritt hervorragend in die Philosophie von MINI: „Die Umstellung auf vollelektrische Antriebe ist eine logische Weiterentwicklung der Marke – und unterstützt nicht nur den allgemeinen Wandel in Richtung Nachhaltigkeit, sondern bringt auch eine Reihe von Vorteilen für das kultige Gokart-Feeling des MINI. Mein Großvater hätte die elektrische Revolution geliebt.“
Die MINI Tradition, die schon seit sechs Jahrzehnten und vier Generationen für Fahrspaß, Nervenkitzel und Mut zum Anderssein steht, führt Charlie Cooper in einem neuen, elektrischen Zeitalter weiter.
Charlie, der die neue Generation bereits getestet hat, haben es besonders die kommenden John Cooper Works Modelle angetan. Er schätzt sie für ihr agiles, wendiges und erstaunlich ausgewogenes Fahrverhalten. „Es ist diese Art von Fahrerlebnis, die der Person hinter dem Lenkrad ein Grinsen ins Gesicht zaubert – das typische MINI Grinsen.“
Letztes Jahr stand er mit Stefanie Wurst, Head of MINI, und der
Rallye-Legende Rauno Aaltonen auf der Bühne, um den neuen elektrischen MINI Cooper vorzustellen. Mit Blick auf die Zukunft will Charlie in die Fußstapfen seines Vaters und Großvaters treten und dazu beitragen, dass der unverwechselbare rebellische Geist des MINI am Leben bleibt: „Es fühlt sich an, Teil einer Revolution zu sein – wie der Beginn der Zukunft des Rennsports mit elektrischem Puls." Damit steht wieder ein Cooper mit einem MINI Cooper im Scheinwerferlicht, der „die Freude am Fahren, den Nervenkitzel des Wettbewerbs und den damit verbundenen Teamgeist“ verkörpert.
Irgendwie klingt das alles sehr vertraut.